Mit zarten drei Monaten hatte Constantin die erste trockene Hautstelle. Sie war etwas rau und weiß. Ich cremte sie regelmäßig ein. Doch leider wurde es immer schlimmer und eine zweite trockene Hautstelle kam hinzu - Dieses Mal im Gesicht.
Wir konsultierten den Hausarzt, der eine Salbe Cortison verschrieb. Ein paar Wochen später kamen immer mehr trockene Stellen hinzu. Nach der Erfahrung mit meiner Tochter, dachte ich sofort an Allergien und Unverträglichkeiten und strich auf Verdacht die häufigsten Lebensmittel von meinem Speiseplan, da ich ihn noch voll stillte.
Doch es wollte sich einfach keine Besserung einstellen. Im Gegenteil. Es dauerte nicht lang und Constantin hatte am kompletten Körper trockene, rote und juckende Hautstellen. Noch mehr Cortison wurde verschrieben. Doch es bringt nichts, nur die Symptome zu behandeln und nicht die eigentliche Ursache. Das ließ mich etwas verzweifeln. Noch war Cortison im Übermaß so gesund, dass man das über längere Zeit auf dem ganzen Körper mehrfach täglich auftragen sollte.
Die trockenen Hautstellen juckten und schmerzten zugleich, sodass Constantin Tag und Nacht schrie. Ich wusste nicht mehr, wie ich mein Kind auch nur anfassen sollte. Selbst in der Nacht durfte ich ihn nicht mehr aus dem Arm legen.
Um schnelle Linderung zu verschaffen, kaufte ich Unmengen an Cremes mit unterschiedlichen Wirkstoffen, für Neurodermitis geeignete Ölbäder, Strampler aus Lyiocell Stoff und Bio Baumwolle, um den Juckreiz etwas zu lindern. Bald legte sich sogar eine Entzündung auf die bereits angegriffene Haut am ganzen Körper.
Also recherchierte ich und stieß im Internet auf eine Akutklinik, die sich auf Hautkrankheiten spezialisiert hatte. Der Antragsprozess verlief sehr schnell und in ein paar Tagen sollten wir bereits in der Klinik sein.
Am ersten der Ankunft sollten wir uns im Labor melden. Sie Entnahme ein paar Blutproben und eine Stuhl- und Urinprobe. Zwei Tage später hatten wir die Gewissheit. Es bestätigten sich mehrere Allergien laut Blutanalyse!!!
Auf seiner Allergie-Liste standen jegliche Art von Getreide (Weizen, Buchweizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer), Sojabohne, Reis, Linsen, Kichererbsen, Milcheiweiß (beispielsweise Kuhmilch, Käse, Butter) , Hühnerei, Hühnerfleisch, Erbse, Pistazien, Mandeln, Erdnüsse, Baumnüsse (Cocosnuss, Haselnuss, Cashew), Rinderschuppen und Pferdeschuppen.
Im ersten Moment war ich geschockt über die Vielzahl an Allergien. Kein Wunder hatten die Beschwerden weiter angehalten und selbst das Weglassen einiger Lebensmittel keine Besserung gebracht. Aber gleichzeitig hatte ich auch einen kleinen Funken Hoffnung. Ich kannte die Ursachen und darauf kann man aufbauen.
In der Klinik lernen wir einiges über die richtige Hautpflege bei Neurodermitis, die richtige Kleidung und worauf man achten solle, um den Juckreiz zu mildern.
Zu Hause angekommen, musste ich mich "nur" an die Allergie Liste halten und die Haut richtig pflegen, sodass sie geschützt war.
Ich begann zu recherchieren, Gerichte zu sammeln und meine Ernährung umzustellen - Constantin wurde von mir noch immer zu 100 % gestillt. Zum Glück! Denn für mich war es kein Problem einfach Fisch und Gemüse mit Kartoffeln zu essen. Das Zubereiten der Speisen für ein Kleinkind, dass selbst feste Nahrung zu sich nehmen will, ist nämlich deutlich komplizierter. Allein die Frage, was man als Frühstück zubereiten kann oder als Vesper für die Kita erfordert etwas mehr Kreativität. Ein Brot aus dem Supermarkt war nämlich nicht denkbar. Das war schon einmal klar. Man versuche einmal ein Brot zu finden, dass nicht aus Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Buchweizen) und Reismehl besteht.
Auch wenn es keine Studien gibt, die bestätigen, dass die Ernährung der stillende Mama Auswirkungen auf die Babys hat, bin ich fest davon überzeugt, dass das bei uns auf jeden Fall so war und zwar bei meiner Tochter, als auch bei Constantin. Drei Wochen, nachdem ich meine Ernährung umgestellt hatte, war von Neurodermitis nichts mehr zu sehen und Constantin hatte eine Babyhaut. Es war, wie ein Wunder und Erlösung zugleich. Mein Baby musste nicht mehr leiden. Kein Juckreiz mehr. Und wir konnten endlich wieder schlafen. Mein Baby lachte und war unbeschwert. Auch, wenn die Essensumstellung einiges an Verzicht bedeutet, hat sie sich gelohnt. Denn es ging uns allen wieder gut.
Tipps zum Essen, Kochen für Kleinkinder mit Allergien und wie man das alles mit dem Kindergarten organisieren und sogar an Geburtstagen teilnehmen kann, findet Ihr in den kommenden Artikeln.
HAT DIR DER ARTIKEL GEFALLEN? DANN TEILE IHN BITTE!
Findest Du den Artikel hilfreich? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
Kommentar hinzufügen
Kommentare