Allergien sind bei Kindern die häufigste chronische Erkrankung. Laut Allergiecheck leidet mittlerweile jedes sechste Kind an einer Allergie. Um herauszufinden, ob eine Allergie besteht, kann eine Blutuntersuchung oder Hauttests durchgeführt werden. Doch selbst die Befunde aus einem Bluttest geben noch keine 100%-ige Sicherheit darüber, ob wirklich eine Allergie besteht oder wie stark die Reaktion ist. Sie stellen nur Wahrscheinlichkeitswerte dar. Besteht also ein Verdacht auf eine Allergie oder Intoleranz, kann mittels Ernährungs- und Symptomprotokoll der Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und Symptomen erforscht werden.
So führt Ihr das Ernährungs- und Symptomprotokoll
Das lückenlose Führen des Protokolls ist ausschlaggebend. Dabei werden jegliche
- Lebensmittel und Getränke inklusive Mengenangaben
- Ort/Art und Weise der Zubereitung
- Medikamente
- Datum und Uhrzeit
- Medikamente
- Beschwerden (beispielsweise Juckreiz, Bauchschmerzen usw)
- Weitere Faktoren (beispielsweise Stress, Sport, Salbenwechsel)
eingetragen.
Fehlen Informationen weil sie weggelassen werden oder zu unspezifisch sind, kann es zu falschen Schlüssen führen. Es reicht somit nicht aus festzuhalten, dass man einen Keks gegessen hat, sondern sollte die einzelnen Bestandteile aufführen. Es empfiehlt sich sofort nach den Mahlzeiten alle Informationen festzuhalten, um nichts zu vergessen. Handelte es sich um einen Dinkel- oder Weizenkeks oder einen Keks aus Teffmehl mit oder ohne Ei. Auch die Art der Zubereitung ist für die Erfassung wichtig. Die meisten Allergene treten in den Eiweißstoffen auf. Während manche sich beim Erhitzen verändern oder zerstört werden, sind wider um andere Allergene hitzestabil. So kann man beispielsweise auf ein roh verarbeitetes Ei allergisch reagieren, das gekochte Ei jedoch vertragen. Wurde die Mahlzeit zu Hause oder in einem Restaurant zubereitet? Auch diese Angaben sollten erfasst werden. Sie geben Aufschluss darüber, ob die Mahlzeit gegebenenfalls durch Allergene kontaminiert wurden. Bei den Beschwerden sollte nicht nur die Beschwerde als solches erfasst werden, sondern auch wann sie aufgetreten sind. Wie ist das Wohlbefinden 15 Minuten nach dem Verzehr? Tritt Unwohlsein auf oder gibt es Hautveränderungen? Weitere Angaben vervollständigen das Bild. So können beispielsweise neue Salben, die verwendet wurden eingetragen werden oder der Kontakt mit Tieren.
Ernährungs- und Symptomprotokoll - so sind wir vorgegangen
Um die bestmöglichen Beobachtungen über die Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln und Symptomen zu erhalten, hatten wir uns insgesamt 4 Wochen vorgenommen, in denen wir uns auf Mahlzeiten beschränkten, die wir zu Hause zubereiteten. Für eine komplette Woche legten wir die Auswahl an Lebensmitteln fest, die wir für die Zubereitung heranzogen. So beschränkten wir die Vielfalt an Lebensmitteln, hielten die Mahlzeiten einfach in der Zubereitung und nahmen uns dabei immer ein Lebensmittel vor, bei dem wir eine Unverträglichkeit vermuteten.
Sollte eine Allergie oder Unverträglichkeit vermutet werden, sollte daher ein Allergologe/eine Allergologin oder ein Ernährungsberater/eine Ernährungsberaterin aufgesucht werden, sodass die bestmögliche Vorgehensweise gewählt werden kann. Es gibt einige Krankenkassen, die den Kontakt zu passenden Ernährungsberatern herstellen können, die einen wöchentlich in Beratungsgesprächen begleiten. Auch der Deutsche Allergie- und Asthmabund bietet eine Kontaktliste mit hervorragenden Ernährungsberaterin/Ernährungsberaterinnen.
In der wöchentlichen Rücksprache mit der Ernährungsberaterin besprachen wir Beobachtungen und legten die Lebensmittel und Vorgehensweise für die Folgewoche fest. Als Ergebnis konnten wir einige Lebensmittel wieder auf den Speiseplan schreiben, die wir vorher gemieden hatten.
Eine Vorlage für ein Ernährungs- und Symptomprotokoll könnt Ihr kostenlos herunterladen.
Ernährungs- und Symptomprotokoll (Kostenlose Vorlage)

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