Allergie - ein paar Fakten

Veröffentlicht am 25. Februar 2023 um 08:38

Kinder sind besonders häufig von Nahrungsmittelallergien betroffen. Alleine die Anzahl der Schulkinder mit schweren Lebensmittelallergien hat sich laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund in den letzten 10 Jahren versiebenfacht. Je nach Alter unterscheiden sich die Auslöser einer Lebensmittelallergie. 

Doch was versteht man unter einer Allergie? Eine Allergie ist eine Abwehrreaktion des Immunsystems, bei der der Körper auf normalerweise „harmlose” Stoffe aus der Umwelt mit einer überschießenden Immunabwehr reagiert, indem er vermehrt Antikörper vom Typ Immunglobulin (IgE) gegen die vermeintliche Gefahrenquelle – zum Beispiel ein Lebensmittel – bildet. Das Immunsystem gerät außer Kontrolle und stuft fälschlicherweise harmlose Fremdantigene als gefährlich ein und bekämpft diese. Auslöser der Reaktion ist dabei nicht das ganze Lebensmittel, sondern ein sehr kleiner Teil, eine Eiweiß-Komponente, wie zum Beispiel Bestandteile des Kuhmilch- oder Sojaproteins.

Zu den häufigen Lebensmittelallergien im Kindesalter zählen Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Weizen, Baumnüsse, Sojabohnen und Fisch/Schalentiere.

Tipp: Das Protein der Sojabohnen ist dem der Kuhmilch sehr ähnlich, weshalb Kuhmilchallergie recht häufig auch auf Sojaprodukte reagieren. Daher kommt hier als Alternativprodukte eher Alternativen, wie Hirsemilch oder Hafermilch in Frage. Die Hirsemilch können wir sehr empfehlen. Sie ist sehr schmackhaft und kann auch gut zum Trinken, im Müsli oder zum Backen und Kochen verwendet werden.


Die häufigsten Allergien im Überblick

Kuhmilch

Die Kuhmilch ist die häufigste Nahrungsmittelallergien bei Kindern. Meist entsteht sie schon im Säuglingsalter. Zweithäufigste Nahrungsmittelallergien ist Hühnerei. Auch sie entsteht meist im Säuglingsalter. Zwar ist Hühnerei häufig in Impfungen gegen Masern/Mumps/Röteln oder auch gegen Influenza enthalten, jedoch meist nur in geringen Mengen. Im Zweifel einfach den Arzt konsultieren. 

 

Erdnuss

Biologisch gesehen handelt es sich bei der Erdnuss um keine Nuss, sondern um eine Hülsenfrüchte oder Bohne. Bereits kleinste Spuren können hier schon für eine Anaphylaxie ausreichen. Eine Diagnosestellung und die richtige Ausstattung mit einem entsprechenden Notfallset sind hier wichtig. Kreuzallergien kann es hier mit Lupine, Erbse, Bohne, Kichererbsen, Linse und Soja geben. 

Tipp: Häufig wird zum Klären von 'veganen' Getränken Erbse verwendet. Erbsemuss jedoch im Gegensatz zum Hühnerei nicht als Allergien ausgewiesen werden. 

Hinsichtlich Toleranzentwicklung bei Lebensmittelallergien geht man davon aus, dass ungefähr 90 % der Kinder eine Allergie gegen Kuhmilch oder Hühnerei verlieren. Wohingegen ungefähr 90 % der Kinder eine Allergie gegen Baumnüsse/Erdnüsse behalten. 

 

Weizen

Bei dem Weizenmehl ist vor allem das Korn als Rohzustand allergieauslösend, also zum Beispiel als Müsli oder in Vollkornprodukten. Die Allergenität wird durch Mahlen und Erhitzen vermindert. Kreuzallergien können bei Weizen zwischen Roggen, Dinkel und Gerste bestehen. Das Einatmen von feinem Mehlstaub soll bei Kindern kaum eine allergische Reaktion hervorrufen. 

Sojabohne

Die Sojabohnen ist recht häufig als veganes Produkt in Soja Milch oder anderen Fleisch- und Fischalternstiven auch in Fertigprodukte zu finden. 

 

Fisch

Die Anzahl an Allergikern gegen Salzwasserfische überwiegt die Allergiker gegen Süswasserfische. Die Allergene sind sehr hitzestabil. Häufig reicht bereits das Einatmen von Dampf beim Kochen aus, um asthmatische Beschwerden auszulösen. Eine Kreuzallergien kann hier gegen Hausstaubmilben bestehen. 

 

Baumnüsse

Bei den Baumnüssen handelt es sich um Steinfrüchte unterschiedlichervPflanzenfmilien. Wobei Erdnüsse und Mandeln nicht darunter fallen und keine Baumnüssen sind. Relevant sind vor allem Haselnüsse, Cashewnüsse, Walnüsse, Macadamianüsse, Paranüsse, Pekanüsse und weiter Nussarten. Sie sind in vielen Back-und Süßwaren und weiteren Nahrungsmitteln zu finden. Die Allergenität wird durch Erhitzen nicht vermindert, sondern eher erhöht. 

 


Die Symptome im Überblick

HAUT

  • Rötung
  • Quaddeln
  • Juckreiz
  • Quincke-Ödem

Magen-Darm-Trakt

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Gedeihstörung

Atmung

  • Husten & Atemnot
  • Stridor (durch Kehlkopfschwellung) 
  • Bindehautentzündung
  • Fließschnupfen

Kreislauf

  • Blutdruckabfall
  • Schock
  • Kreislaufversagen
  • Kreislaufstillstand

Anaphylaxie - die schwerste Form der allergischen Reaktion

Die Anaphylaxie ist eine allergische Reaktion, bei der der ganze Organismus reagiert. Eine Anaphylaxie ist eine potenziell lebensbedrohliche, systemische Hyperreaktivitätsreaktion, die in vielen, Fällen  Ausdruck einer Allergie vom Soforttyp ist. Mindestens zwei verschiedene Organsysteme sind dabei gleichzeitig oder nacheinander betroffen: Haut, Atemwege, Darmtrakt und/ oder Herzkreislauf. Bei Lebensmitteln als Auslöser, treten die Beschwerden meist nach Verzehr. Die Symptome einer Anaphylaxie beginnen meist innerhalb von wenigen Minuten. Es ist durchaus auch ein verzögerte der zweiphasiger Verlauf möglich, der zwischen zwei bis vier Stunden nach Verzehr erfolgt. Die Behandlung einer Anaphylaxie besteht zum Einen im Vermeiden des Allergien Kontaktes und zum Zweiten in einem effektiven Notfallmanagement. 

Zu den häufigen Auslöser der Anaphylaxie zählen Nahrungsmittel, Medikamente, Insektenstiche und latexhaltige Materialien. 

 

Weiter Informationen

Https://www.daab.de/anaphylaxie/lehrer-erzieher/basiswissen/

Https://www.gpau.de/eltern-kinderinfos/elternratgeber/

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